Alpentour 8.9. und 9.9.

Nach dem Frühstück machen wir uns direkt zur Abfahrt fertig. Heute steht hauptsächlich die Großglockner-Hochalpenstraße auf dem Plan. Da wir gestern Berchtesgarden aus der Tourenplanung gestrichen haben wollen wir dann erst mal schauen wie es weitergeht.

Also machen wir uns auf den Weg zur Großglockner-Hochalpenstraße. Da wir gestern schon recht weit gekommen sind sind es nur ca. 30 Minuten Anfahrt.

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Was uns dann erst mal stocken lässt ist der Preis für die Straße da dies eine private Mautstraße ist. Das Tagesticket kostet für Motorräder 25 EUR (für PKW 35 EUR). Zähneknirschend akzeptieren wir den Preis. Einmal kann man das ja machen.

Kurz vorab: Was uns dann geboten wird ist den Preis wert. Auf jeden Fall einmalig. Ob ich ein zweites Mal dort fahre? Ich weiß es noch nicht.

Wir kommen von Süden und somit aus Richtung Heiligenblut. Beim ersten Stopp haben wir einen tollen Ausblick auf die Gebirgskette.

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Wir fahren dann weiter Richtung Berge. Am Punkt „Hochtor“ machen wir ein paar Fotos und sprechen darüber was wir verpassen werden da wir an dem Kreisel kurz vorher einfach rechts abgebogen sind.

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Kurzerhand entscheiden wir nochmal zurück zu fahren und die andere Strecke zu fahren. Nun fahren wir den Weg zur „Kaiser-Franz-Josef-Höhe“ und das Panorama ist einfach erstaunlich.
Man hat dort den direkten Blick auf den Gletscher.

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Auf dem „Rückweg“ (wir kennen den Weg ja nun schon) müssen wir einfach noch ein paar Fotopausen einlegen bis wir wieder am Punkt „Hochtor“ vorbei fahren. Dann geht es weiter Richtung Edelweißspitze. Ebenfalls mit Fotostopps.

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Die Edelweißspitze ist dann noch mal was anderes. Es ist eine „kleine“ Erhöhung bei der die Straße sehr schmal ist. Zusätzlich ist es eine Kopfsteinpflasterstraße mit Baustelle und ein PKW war liegengeblieben. Viel Action auf kurzem Weg was will man mehr. Aber den Vogel abgeschossen hat ein Rennradfahrer. Das erste mal auf der Tour das ich mich über so jemanden ärgern muss. Kurz die Geschichte: Wir fahren die schmale Straße hoch. Ein paar Autos vor uns und da vor der Rennradfahrer. Dieser ist natürlich entsprechend langsam unterwegs und hält uns alle auf. Mit dem Motorrad sind wir so langsam das wir häufig mit schleifender Kupplung fahren müssen. Da der Weg sehr schmal ist ist es für die PKWs schwer zu überholen aber irgendwann schaffen die es und wir auch. Dann kommt die Baustellenampel. Der Radfahrer fährt einfach wieder an allen Fahrzeugen vorbei und trotz roter Ampel in die Baustelle. Somit hängen alle wieder hinter ihm. Total viel Spaß nur wegen jemanden der sich zu fein ist an einer roten Ampel anzuhalten.

In der vorletzten Kurve steht noch ein liegengebliebener PKW. Wie wir dann von einem anderen Biker oben erfahren hat der Wagen schon unten gequalmt und hätte eigentlich daher gar nicht hochfahren sollen.

Von der Edelweißspitze hat mein einen erstaunlichen Rundblick.

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Von dort geht es nun langsam vom Großglockner runter in Richtung Zell am See wo wir dann mal ganz gepflegt bei McDonalds zu Mittag essen. Das ist das erste und einzige Mal auf der Tour das wir Fastfood essen. Ich hätte im Vorfeld auf mehr gewettet.

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In Zell am See ist es einfach nur heiß. Es sind zwar nur 27 Grad (wir hatten an den vorherigen Tagen zwischenzeitlich auch mal 30 Grad) aber es ist extrem drückend. Wir entscheiden uns an dem Tag etwas länger zu fahren da es gegen Abend sicherlich kühler wird. Wir fahren dann über Reit im Winkl wieder nach Deutschland. Dort geht es dann in Richtung Chiemsee. Aus Zeitgründen und wegen der Hitze stoppen wir dort aber nicht mehr sondern fahren auf die Autobahn 8 Richtung München.

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Um München rum auf der A99 stehen wir dann mal wieder im Stau. Diesmal zur Feierabendzeit. Der Rest erklärt sich von selbst. Hier passiert es nun das erste mal das wir beide uns aus den Augen verlieren. Dank Handy und Headset im Helm können wir aber schnell den nächsten Treffpunkt absprechen und uns dort wieder treffen. Dann vereinbaren wir das wir heute deutlich weiter fahren als geplant. Erstmal planen wir bis Nürnberg zu fahren und dort zu schauen ob es noch geht oder ob wir dort in der Nähe einkehren. Um Nürnberg herum schauen wir nach einer Unterkunft die in ca. 1 Stunde erreichbar ist.

Wir landen dann im Landhaus Oberaurach in der Nähe von Bamberg. Dort werden wir sehr nett empfangen obwohl es bereits 21 Uhr ist. Die Fahrt war trotz der fortgeschrittenen Stunde sehr angenehm bei 23 Grad und wir haben den Vorteil das wir am morgigen Tag nicht mehr so lange unterwegs sein werden. Somit sparen wir uns die Mittagshitze.

Wir sind dann heute mal spontan 604km gefahren trotz einiger Fotostopps am Großglockner:

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Am 9.9. sind wir wieder um 8 Uhr zum Frühstück verabredet. Um 9 Uhr soll es dann losgehen. Über die Nacht war es so frisch das die Motorräder komplett vom Tau bedeckt sind aber auch das hält uns nicht auf.

Nun geht es auf die A7 Richtung Kassel und von dort über die A44 wieder Richtung Warburg zum Park and Ride Parkplatz. Dort angekommen verabschieden wir uns und fahren, jeder für sich, nach Hause.

Die gesamte Tour war ein tolles Erlebnis. Richtig gut war das wir beide so ziemlich die gleichen Erwartungen hatten und auch das Tempo von uns beiden passte. Ich finde das ist bei so langen Touren wichtig damit kein Stress aufkommt.

Am letzten Tag sind wir dann 310km gefahren. Da es fast nur Autobahn war war die Strecke natürlich eher langweilig:

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Alpentour 7.9.

Nach einem tollen Frühstück mit hausgemachter Marmelade machen wir mal wieder die Moppeds klar. Etwas Kettenpflege ist notwendig und ich muss nun auch mal etwas Öl nachfüllen. Mein Mopped verbraucht ja ein bisschen.

Dann geht es wieder auf die Straße. An diesem Tag habe ich das erste Mal ein kleines Problem das Hotel zu verlassen weil ich mich dort so wohlfühle. Trotzdem freue ich mich auf die Tour. Es soll ja heute nach Slowenien gehen und ich kann es überhaupt nicht einschätzen was uns heute erwartet.

Nach nur ca. 20 Minuten sind wir in Slowenien und müssen als erstes mal tanken um für den Rest des Tages gewappnet zu sein. Die Benzinpreise in Slowenien ähneln denen in Deutschland sehr (und sind damit deutlich günstiger als in Italien).

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Ein Vorteil direkt aus Italien über Tarvis nach Slowenien zu fahren ist das der Vršič-Pass direkt am Landesanfang liegt. Das ist der höchste Pass Sloweniens. Und somit nehmen wir den gleich gegen 10 Uhr in Angriff.

In Slowenien gibt es dann mal eine Überraschung: Mitten auf der Passstraße steht eine Kuh und ist gemütlich am Frühstücken. Sie lässt sich von den Autos und Motorrädern überhaupt nicht irritieren. Wir müssen also um sie herumfahren. An der Reaktion der Autofahrer merken wir aber das das hier scheinbar normal ist.

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Dann werden wir mal wieder fotografiert mein Kumpel und ich.

So langsam haben wir das Gefühl den Wolken immer näher zu kommen und auf dem Gipfel haben wir dann das Gefühl als wenn man die Wolken anfassen könnte.

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Bei der Abfahrt die nächste Überraschung: Eine Baustelle. In Slowenien gehen die damit aber etwas anders um als bei uns. Es beginnt damit das ein bzw. zwei Menschen den Verkehr regeln. Keine sturen Ampeln. So ergibt es sich das der Bus vor uns stehen bleiben muss und wir beide vorbei gewunken werden. Die sind gerade mit der Planierwalze dabei den Asphalt zu festigen. Somit ist nur wenig Platz. Ein Bus passt da nicht durch. Wir beiden Moppeds aber schon und dürfen daher fahren. In Deutschland undenkbar das man überhaupt so nah an einer arbeitenden Baumaschine und Bauarbeitern vorbeifährt. In Slowenien normal. Komischerweise geht dort der Verkehr besser voran als bei uns. Schade das bei uns die Ampeln billiger sind als der Arbeitslohn. Sonst hätten wir das vielleicht auch noch.

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Auf dem Weg in Richtung Bovec schießen wir einige Fotos. So das wir langsam wieder ein paar Zeitprobleme bekommen. Also etwas mehr am Stück fahren und alles wird wieder gut. Es geht über Tolmin nach Podbrdo. Kurz darauf halten wir dann zum Mittagsessen an. Bei Planinski dom Petrovo Brdo Rudolf Zgaga s.p. (was für ein Name). Nach unserer (weil wir nicht sicher waren auf englisch gestellten Frage) ob wir was zu essen bekommen können bekommen wir als Antwort das er nur Gulaschsuppe hat. Die aber sehr gut wäre. Nun ja, wir haben uns darauf eingelassen. Und das Ergebnis ist richtig gute Gulaschsuppe. Sie ist scharf aber nicht zu scharf. Der Gastgeber und Inhaber Rudolf ist schon ein komischer und lustiger Kauz. Nach kurzer Zeit erfahren wir das er auch gut Deutsch spricht. Er macht uns dann das Angebot das wir ihn jederzeit Anrufen können wenn wir mal in Slowenien ein Problem haben. Es macht ja immer Sinn jemanden zu kennen der die Ländereigenheiten kennt und die Sprache spricht. Wir hoffen das wir das Angebot nicht brauchen.

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Dann geht es über einige schmale Straßen (bei uns eher Waldwege) bis zum See Bohinjsko jezero. Leider sieht das Wetter schlecht aus so das wir uns nicht lange aufhalten und weiter in Richtung Norden nach Krnica fahren. Dort geht es über eine klassische Holzbrücke über diesen Fluss:

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Einfach malerisch. Ich fand Italien schon toll aber Slowenien ist noch besser.

Nun gehts durch einen Nationalpark in Richtung Österreich. Die Strecke wird plötzlich vom Waldweg zum Schotterweg und wir sehen eine Ruine. Diese ist ein Denkmal an die Stadt Radovna die im Krieg durch die deutschen niedergebrannt wurde.

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An der Grenze angekommen müssen wir das erste mal an einem Grenzübergang warten. Ich meine schon zu meinem Kumpel das die da vorne zig Biker rausziehen. Mal abwarten was uns erwartet. Als wir dann zur Kontrolle kommen (Pässe schon bereit) werden wir einfach durch gewunken. Tja, die Biker die raus gezogen wurden waren Hells Angels aus Slowenien. Was wir später erfahren ist das in der Nähe von Salzburg wohl ein großes Harleytreffen ist wo die wohl hin wollen.

Wir fahren dann bewusst heute eine längere Strecke damit es morgen nicht so viel wird. Wir übernachten (und speisen) in Obervellach im Hotel Pacher. Das Hotel sieht von außen recht klein aus. Aber es hat mehrere Gebäude in einem großen Garten. Auch das Zimmer ist groß. Fast schon Apartement mäßig. Beim Essen lernen wir einen Wartungstechniker für Fahrstühle kennen und unterhalten uns. Da erfahren wir auch das es in Salzburg ein Harleytreffen geben soll. Wir entscheiden Berchtesgarden auszulassen und somit einen Tag zu verkürzen. Na ja, somit hat mein Kumpel wenigstens noch den Sonntag frei (am Montag musst er wieder arbeiten).

An diesem Tag sind wir 342km gefahren und morgen sollte es noch mehr werden obwohl nicht so geplant:

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Alpentour 6.9.

Nach einem guten Frühstück wollen wir gleich wieder los, checken aus und beladen die Moppeds. Es geht dann Richtung Cortina d’Ampezzo unser eigentliches Tagesziel von gestern.

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Von dort aus geht es in den Parco naturale Tre Cime (Naturpark Drei Zinnen). Dort finden wir mal wieder eine andere Landschaft vor. Hier ist es eine für uns übliche Waldstraße. Nur die Länge ist für uns eher ungewöhnlich. Am Ende des Naturparks geht es Richtung Tassenbach in Österreich. Interessant sind die Benzinpreise. In Italien wird es zur österreichischen Grenze hin immer teurer. Das höchste was wir gesehen haben lag irgendwo um 1,60EUR. Kaum über die Grenze liegt der Preis in Österreich mal eben bei 1,15EUR.

Von Tassenbach geht es dann Richtung Mauthen. Die Straße ist sehr interessant. Sie führt über viele Kilometer direkt an einem Gebirgszug vorbei. Dadurch ist man permanent im Wechsel links / rechts. Man schmeißt also das Mopped in fast jeder Kurve in die andere Richtung. Allerdings ist die Straße auch ziemlich wellig so das man in den Kurven gerne mal etwas versetzt wird. Das hat den Spaß etwas getrübt aber trotzdem ist die Straße toll und ich würde sie wieder fahren.

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Von Mauthen geht es dann über den Plöckenpass wieder nach Italien. So langsam wird das Wetter immer schlechter und wir prüfen häufig das Regenradar. In Timau machen wir dann Mittagspause im Albergo Ristorante „da Otto“. Genau als der Regen beginnt. Hier haben wir das erste mal eine Bedienung die kein Deutsch spricht. Trotzdem schaffen wir es was zu essen zu bekommen (diesmal Spaghetti Bolognese). Zum bezahlen kommt dann ein Kellner der dann etwas Deutsch spricht. Ich finde es sehr erstaunlich wie gut viele Kellner Deutsch sprechen. Dies ist mir hier erst richtig aufgefallen. Und trotzdem klappt es auch sich ohne die Sprache zu verständigen. Es ist überraschend wie gut man mit Gesten reden kann und wie allgemeingültig diese sind. An dieser Stelle habe ich alle Bedenken bezüglich der Sprache verloren. Ich wusste: Es wird irgendwie gehen.

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Das es während der Pause angefangen hat zu regnen ziehen wir unsere Regenkleidung an. Wir sind uns nicht ganz sicher ob wir die ursprüngliche Strecke fahren sollen oder lieber auf eine Art Bundesstraße ausweichen. Wir wissen leider nicht wie gut oder schlecht die geplante Strecke ist. Wir können uns nur daran erinnern das Sie sehr schmal ausgesehen hat.

Also zuerst über den geplanten Weg in Richtung Tolmezzo und dann Chiusaforte fahren. Auf dem Weg dort hin wird dann der Regen erst weniger bis er sogar komplett aufhört. Nun überlegen wir beide unabhängig voneinander ob wir die Regenkleidung wieder ausziehen sollen da es doch schnell warm darunter wird. Die Entscheidung wird uns abgenommen da es wieder anfängt zu regnen. Leider habe ich das wasserdichte GoPro Gehäuse nicht dabei und habe daher keine Videos und auch keine Bilder von der Strecke.

Trotzdem ändert sich ab Tolmezzo die Landschaft wieder stark. Wir fahren viel über Brücken weil hier die Gletscherbäche riesige Mengen Schmelzwasser transportieren. Natürlich nicht zu unserer Zeit aber man kann das Ausmaß erahnen. Die Bäche sind riesig und das Gestein ist richtig weiß. Die Bäche sind so groß das die auch auf Google Maps / Earth aus großer Entfernung erkennbar sind. Sie leuchten richtig hell.

Nun nähern wir uns dem Punkt wo wir entscheiden müssen ob wir nun der ursprünglichen Route folgen sollten oder doch lieber der Schnellstraße. Wir sind beide der Meinung das wir es versuchen sollten und Notfalls könnten wir immer noch umdrehen. Ich kann nur sagen: Es hat sich gelohnt. Wir fahren Richtung Sella Nevea. Die Landschaft ändert sich wieder dramatisch. Wir haben eine kleine Straße (ca. 3-4 Meter breit). Daneben ein großer Gebirgsbach (allerdings recht trocken) mit den hier üblichen weißen Steinen im Flussbett. Rechts und Links von uns steile Berge und den einen oder anderen Wasserfall während man selbst in dem Tal fährt. Einfach traumhaft. Bis zu diesem Punkt bin ich der Meinung das dies die tollste Strecke ist.

Zum Ende der Passage geht es dann dann noch über einen der Berge. Das spannende hier ist das die Straße so schmal ist das es in den Spitzkehren immer in den Berg geht. Also im Scheitelpunkt der Kehre beginnt immer ein kleiner Tunnel weil die Italiener mal eben die Straße durch den Berg gelegt haben. Dann geht es wieder raus aus dem Berg und in die nächste Kehre wo es wieder in den Berg geht. Ist ein komisches Gefühl aber für uns beide einmalig.

Nachdem wir den Berg erklommen haben geht es noch an einem idyllischen Bergsee vorbei in einen kleinen, sehr verlassen wirkenden, Ort. Der Berg neben dem Ort leuchtet Rostbraun. Wir vermuten das hier Eisen abgebaut wurde. Eine Suche in Wikipedia am Abend ergibt das in dem Ort eine riesige Mine existiert in der Blei abgebaut wurde. Seit dem der Bergbau eingestellt wurde ist der Ort aber immer weiter geschrumpft. Auch gibt es einen ca. 5 Kilometer langen Stollen durch den Berg direkt nach Slowenien da viele Arbeiter dort her kamen. Die Arbeiter sind somit auf slowenischer Seite in einen Stollen gegangen und haben dann in Italien Bergbau betrieben. Verrückt was Menschen bauen können.

An diesem Abend steuern wir das erste mal ein Hotel an wo keine Zimmer mehr frei sind. Aber es ist auch unser Fehler da wir direkt in einem größeren Ort (Tarvis) suchen.

Na ja, nachdem wir den Fehler korrigiert haben und etwas außerhalb suchen finden wir ein sehr schönes Hotel. Das Affittacamere Krajnc. Die Gastgeberin hier ist etwas quirlig aber eine echte Powerfrau und super freundlich. Hier fühle ich mich definitiv am wohlsten auf der Reise. Die Atmosphäre ist sehr familiär und die Gastgeberin ist sehr zuvorkommend. Allerdings sind wir zu spät zum Abendessen.

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Daher gehen wir in ein nahe gelegenes Lokal. Der Tipp unserer Gastgeberin ist das wir unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen sollen da das Hotel im Tal liegt wo es Stockdunkel werden soll. Wir haben ja unsere Handylampen. Also geht es los ins Lokal. Auf dem Weg dorthin müssen wir unbedingt ein paar Fotos schießen haben aber nur die Handys dabei. Der Sonnenuntergang ist atemberaubend:

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Im Lokal ist das Essen mal wieder sehr gut. Die Bedienung kann wenig Deutsch aber auch hier hat es wieder geklappt. Wir haben die Gesten so langsam schon ganz gut drauf.
Während des Essens kann man sehen wie es rasch dunkler wird. Das Tal ist von allen Seiten von Bergen umgeben und es wird wirklich Stock finster. Wir haben auf dem Rückweg ins Hotel die Taschenlampen permanent an.

An diesem Tag sind wir wieder 269km gefahren und haben damit unseren gestrigen Tag wieder gutgemacht:

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Alpentour 5.9.

Beim Aufstehen regnet es leider immer noch.

Während des guten Frühstücks schauen wir in den Wetterbericht und sehen das der Regen in kurzer Zeit weniger werden soll. Aber leider hängen die Regenwolken genau an den Bergen um uns herum fest. Wir nutzen die Zeit um unsere Ketten zu pflegen. Der Kumpel spannt seine Kette auch gleich noch. Bei meiner ist das noch nicht notwendig.

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Wir fahren somit heute erst gegen 11 Uhr los in Richtung Meran. Nach nur 10 Minuten sind wir aus dem Regen raus. Allerdings haben wir auf der Hauptstraße Richtung Meran den nächsten Stau und der scheint auch lang zu sein. Grund diesmal leider unbekannt. Wir halten am nächsten Feldweg an und planen eine alternative Route neben der Hauptstraße her. Die nötige Abfahrt erreichen wir dann nach ca. 15 Minuten und ab da geht es wieder zügig voran. Wir fahren kurz am Außenrand von Meran lang und dann den Gampenpass hoch.

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Am Gampenpass haben wir einen LKW vor uns der verdammt schnell den Pass hoch fährt (für einen LKW). Der Fahrer ist den sicherlich nicht zum ersten Mal gefahren. Trotzdem halten wir an und warten etwas so das wir freie Bahn haben. Für uns ist der LKW noch zu langsam aber meinen Respekt hat der Fahrer.

Im Anschluss an den Gampenpass fahren wir dann direkt den Mendelpass Richtung Bozen. Eine tolle Strecke. Viele Kurven und Landschaftlich einfach Hammer. Die Blicke fallen dort direkt auf die Obstplantagen die es hier ohne Ende gibt. Primär sind das Äpfel und Weintrauben und man hat das Gefühl direkt durch die Plantagen zu fahren weil die einfach überall sind.

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In Bozen schauen wir dann wo wir was essen können aber es ist uns in Bozen zu voll so das wir entscheiden etwas später zu essen. Daher fahren wir weiter bis Tiers. Dort halten wir an einem nett aussehenden Lokal. Ein kleines Hindernis gibt es aber noch zu bewältigen. Da die Straße stark abfallend ist müssen wir rückwärts einparken (sonst hätte man rückwärts und bergaufwärts ausparken müssen) um später wieder vernünftig wegzukommen. Wir haben das aber unserer Meinung nach sehr gut gemeistert. Da wir nicht die einzigen Biker sind können wir das bei anderen auch beobachten und es sieht bei denen lustiger aus.

Das Essen sind Spätzle mit Rahmsoße die wiedermal sehr gut schmecken.

Was uns zu dem Moment noch gar nicht richtig klar ist ist das die Berge vor uns, die sehr interessant aussehen, bereits zu den Dolomiten gehören und wir auf dem besten Wege sind dort direkt hinein zu fahren. Auf jeden Fall sieht es von der Ferne sehr interessant aus und wir freuen uns gleich dorthin zu fahren.

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Durch das einzigartige Aussehen der Dolomiten stoppen wir häufig um Fotos zu machen und erreichen daher unser Tagesziel Cortina d’Ampezzo nicht mehr. Aber egal, wir finden mitten in den Dolomiten ein Hotel, fragen ob Zimmer frei sind und bleiben auch gleich im Hotel Monte Cherz.
Beim Abendessen im Hotel haben wir am Nachbartisch andere Motorradfahrer aus Duisburg. Mit denen sind natürlich die nächsten Stunden ruck zuck um.

Am heutigen Tag haben wir nur 219km geschafft (wir lassen nach) aber das ist kein Problem da wir den nächsten Tag als Relaxtag eingeplant haben mit lediglich 160km. Da können wir wieder einiges gut machen.

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