Alpentour 7.9.

Nach einem tollen Frühstück mit hausgemachter Marmelade machen wir mal wieder die Moppeds klar. Etwas Kettenpflege ist notwendig und ich muss nun auch mal etwas Öl nachfüllen. Mein Mopped verbraucht ja ein bisschen.

Dann geht es wieder auf die Straße. An diesem Tag habe ich das erste Mal ein kleines Problem das Hotel zu verlassen weil ich mich dort so wohlfühle. Trotzdem freue ich mich auf die Tour. Es soll ja heute nach Slowenien gehen und ich kann es überhaupt nicht einschätzen was uns heute erwartet.

Nach nur ca. 20 Minuten sind wir in Slowenien und müssen als erstes mal tanken um für den Rest des Tages gewappnet zu sein. Die Benzinpreise in Slowenien ähneln denen in Deutschland sehr (und sind damit deutlich günstiger als in Italien).

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Ein Vorteil direkt aus Italien über Tarvis nach Slowenien zu fahren ist das der Vršič-Pass direkt am Landesanfang liegt. Das ist der höchste Pass Sloweniens. Und somit nehmen wir den gleich gegen 10 Uhr in Angriff.

In Slowenien gibt es dann mal eine Überraschung: Mitten auf der Passstraße steht eine Kuh und ist gemütlich am Frühstücken. Sie lässt sich von den Autos und Motorrädern überhaupt nicht irritieren. Wir müssen also um sie herumfahren. An der Reaktion der Autofahrer merken wir aber das das hier scheinbar normal ist.

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Dann werden wir mal wieder fotografiert mein Kumpel und ich.

So langsam haben wir das Gefühl den Wolken immer näher zu kommen und auf dem Gipfel haben wir dann das Gefühl als wenn man die Wolken anfassen könnte.

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Bei der Abfahrt die nächste Überraschung: Eine Baustelle. In Slowenien gehen die damit aber etwas anders um als bei uns. Es beginnt damit das ein bzw. zwei Menschen den Verkehr regeln. Keine sturen Ampeln. So ergibt es sich das der Bus vor uns stehen bleiben muss und wir beide vorbei gewunken werden. Die sind gerade mit der Planierwalze dabei den Asphalt zu festigen. Somit ist nur wenig Platz. Ein Bus passt da nicht durch. Wir beiden Moppeds aber schon und dürfen daher fahren. In Deutschland undenkbar das man überhaupt so nah an einer arbeitenden Baumaschine und Bauarbeitern vorbeifährt. In Slowenien normal. Komischerweise geht dort der Verkehr besser voran als bei uns. Schade das bei uns die Ampeln billiger sind als der Arbeitslohn. Sonst hätten wir das vielleicht auch noch.

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Auf dem Weg in Richtung Bovec schießen wir einige Fotos. So das wir langsam wieder ein paar Zeitprobleme bekommen. Also etwas mehr am Stück fahren und alles wird wieder gut. Es geht über Tolmin nach Podbrdo. Kurz darauf halten wir dann zum Mittagsessen an. Bei Planinski dom Petrovo Brdo Rudolf Zgaga s.p. (was für ein Name). Nach unserer (weil wir nicht sicher waren auf englisch gestellten Frage) ob wir was zu essen bekommen können bekommen wir als Antwort das er nur Gulaschsuppe hat. Die aber sehr gut wäre. Nun ja, wir haben uns darauf eingelassen. Und das Ergebnis ist richtig gute Gulaschsuppe. Sie ist scharf aber nicht zu scharf. Der Gastgeber und Inhaber Rudolf ist schon ein komischer und lustiger Kauz. Nach kurzer Zeit erfahren wir das er auch gut Deutsch spricht. Er macht uns dann das Angebot das wir ihn jederzeit Anrufen können wenn wir mal in Slowenien ein Problem haben. Es macht ja immer Sinn jemanden zu kennen der die Ländereigenheiten kennt und die Sprache spricht. Wir hoffen das wir das Angebot nicht brauchen.

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Dann geht es über einige schmale Straßen (bei uns eher Waldwege) bis zum See Bohinjsko jezero. Leider sieht das Wetter schlecht aus so das wir uns nicht lange aufhalten und weiter in Richtung Norden nach Krnica fahren. Dort geht es über eine klassische Holzbrücke über diesen Fluss:

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Einfach malerisch. Ich fand Italien schon toll aber Slowenien ist noch besser.

Nun gehts durch einen Nationalpark in Richtung Österreich. Die Strecke wird plötzlich vom Waldweg zum Schotterweg und wir sehen eine Ruine. Diese ist ein Denkmal an die Stadt Radovna die im Krieg durch die deutschen niedergebrannt wurde.

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An der Grenze angekommen müssen wir das erste mal an einem Grenzübergang warten. Ich meine schon zu meinem Kumpel das die da vorne zig Biker rausziehen. Mal abwarten was uns erwartet. Als wir dann zur Kontrolle kommen (Pässe schon bereit) werden wir einfach durch gewunken. Tja, die Biker die raus gezogen wurden waren Hells Angels aus Slowenien. Was wir später erfahren ist das in der Nähe von Salzburg wohl ein großes Harleytreffen ist wo die wohl hin wollen.

Wir fahren dann bewusst heute eine längere Strecke damit es morgen nicht so viel wird. Wir übernachten (und speisen) in Obervellach im Hotel Pacher. Das Hotel sieht von außen recht klein aus. Aber es hat mehrere Gebäude in einem großen Garten. Auch das Zimmer ist groß. Fast schon Apartement mäßig. Beim Essen lernen wir einen Wartungstechniker für Fahrstühle kennen und unterhalten uns. Da erfahren wir auch das es in Salzburg ein Harleytreffen geben soll. Wir entscheiden Berchtesgarden auszulassen und somit einen Tag zu verkürzen. Na ja, somit hat mein Kumpel wenigstens noch den Sonntag frei (am Montag musst er wieder arbeiten).

An diesem Tag sind wir 342km gefahren und morgen sollte es noch mehr werden obwohl nicht so geplant:

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